GLAS-BESCHICHTUNG

Beschichtung

Bei der Wärmeschutzverglasung wird eine zum Scheibenzwischenraum einer Isolierverglasung zeigende Glasseite sehr dünn mit Metalloxid oder einem Edelmetall beschichtet (einer sogenannten low--Schicht). Dies ist seit der 1995 in Kraft getretenen Wärmeschutz-Verordnung (später abgelöst durch die EnEV, mittlerweile durch das GEG) Standard.

Da diese Schicht sehr dünn ist, ist sie durchsichtig. Sie lässt kurzwelliges Licht fast ungehindert durch und reflektiert große Teile der langwelligen Infrarotstrahlung, also der Wärmestrahlung. Dadurch, dass so weniger Wärmestrahlung vom Innenraum nach außen dringt, wird der U-Wert dieser beschichteten Scheibe um etwa die Hälfte gesenkt.

Insgesamt werden je nach Beschichtung ca. 75% oder mehr des sichtbaren Lichts von einer Wärmeschutzverglasung durchgelassen. Da längere Wellenlängen stärker reflektiert werden, können Fenster mit Wärmeschutzverglasung eine leichte Verfärbung des Lichts bewirken (z.B. etwas bläulich, grünlich, gräulich).

Dieselbe Beschichtung kann auch als Sonnenschutzglas verwendet werden, um möglichst viel Sonnenenergie vom Innenraum abzuhalten -bis zu mehr als 80% (hierzu gibt es eine Vielzahl an Verfahren). Hier ist das Ziel also nicht, die Wärmestrahlung drinnen, sondern sie draußen zu halten. So kann der Innenraum im Sommer ohne Kühlung im Schnitt 2-5° kühler gehalten werden. Natürlich bedeutet dies auch, dass im Winter der Energieeintrag (der Wärmegewinn) von der Sonne geringer ist, man also bei Sonnenwetter im Winter tendenziell mehr heizen muss. Bei einer günstigen Sonnenlage ist normalerweise ein höherer g-Wert (und dafür ein etwas schlechterer, also höherer, U-Wert) besser. Bei geringem Angebot an Wintersonne wiegt der U-Wert weit mehr als der g-Wert. Zu bedenken ist auch, dass der Lichttransmissionsgrad, der tL-Wert, für Sonnenschutzglas deutlich niedriger ist als für Wärmeschutzglas, nämlich typischerweise zwischen 0,5 und 0,7. Dies kann zu einer merklichen Verdunkelung des Fensters führen.

Im Gegensatz zu einer Wärmeschutzverglasung wird die Beschichtung der Sonnenschutzverglasung an der Innenseite der Außenscheibe aufgebracht statt, wie beim Isolierglas, auf der Außenseite der Innenscheibe. Interessant ist auch, dass eine Metallbeschichtung Funkwellen dämpft: Je nach Frequenzbereich bis zu 30 dB, und damit eine Abschirmung von bis zu 99,9%. Dies gilt z.B. für Mobiltelefone mit 4G-Netzen.

Es gibt auch noch diverse andere Beschichtungen, mit deren Hilfe Eigenschaften von Gläsern eingestellt werden können. z.B. Vogelschutzglas (durch eine Beschichtung, die für Vögel sichtbares, für Menschen unsichtbares Licht reflektiert), selbstreinigendes Glas (Beschichtung durch eine Kombination von hydrophiler mit hydrophober oder mit fotokatalytischer Beschichtung).

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